Es ist rund um den Bodensee längst kein Geheimnis mehr, daß der Yacht Club Bregenz Erfahrung mit Großveranstaltungen hat. Im vergangenen September war der Segelverein Austragungsort für die Weltmeisterschaft der Shark24 Klasse. Bei dem zweiwöchigen Großevent wurden nicht nur die neuen Weltmeister gekürt, sondern im Vorfeld auch die Österreichischen Meisterschaften durchgeführt. In diesem Jahr sollte es eigentlich ruhiger werden – eigentlich. Am vergangenen verlängerten Wochenende fand im Yacht Club Bregenz die „Internationale Deutsche, Österreichische und Schweizer Meisterschaft der Starboote“ statt. Um die knapp 80 Boote unterzubringen, mussten sogar Teile des Hafens geräumt werden und die Segelboote derweil in befreundete Häfen umziehen.

Da auch der YCB viele Seglerinnen und Segler aus den benachbarten Ländern Deutschland und Schweiz beherbergt, war die Idee einer Tri-Staatsmeisterschaft schnell geboren. Rund um OK-Chef Oliver Böhler, der mittlerweile für viele Großveranstaltung und für die Weltmeisterschaft im letzten Jahr verantwortlich zeigt, formierte sich ein Team, die dieses Großevent auf die Beine stellten. Insgesamt elf Nationen sind angereist und nutzten diese mehrtätige Regatta mit sechs geplanten Wettfahrten ebenso als Training, denn die Weltmeisterschaft findet dieses Jahr ebenfalls in Europa – nämlich in Italien – statt.

Perfekte Segelbedingungen

An allen drei Tagen zeigte sich die Bregenzer Bucht von der besten – wenn auch teilweise von der kältesten – Seite. Gut fünf Beaufort machten die beiden Wettfahrten am ersten Tag zu einem wahren Kräftemessen, welches der deutsche Spitzensegler Hubert Merkelbach mit seinem Vorschoter Kilian Weise perfekt beherrschte. Zwei klare Wettfahrtsiege katapultierten ihn an die Spitze des Rankings. Der Wind wurde an den Folgetagen nur marginal schwächer und so konnten am zweiten und dritten Tag ebenfalls zwei Wettfahrten gesegelt werden. Merkelbach lieferte sich einen tollen Kampf mit den zweitplatzierten deutschen Max Kohlhoff und Ole Burzinski vom NRV und wurde am Ende nicht nur Sieger der Regatta, sondern auch neuer deutscher Meister der Starbootklasse. Am Dritten Rang und damit ebenfalls am Podest sind die neuen Schweizer Meister Piet Eckert und Melo Frederico vom ZSC Zürich. Beste Österreicher und damit österreichische Meister in der Starbootklasse wurden Roman und Thomas Stelzl vom Union Yacht Club Attersee.

Boot mit langer Tradition

Die Starklasse ist ein offenes Zweimann-Kielboot, welches bis ins Jahr 2012 olympisch war. Der Star ist für den anspruchsvollen und athletischen Segler konzipiert, deshalb zieht es in diese Bootsklasse immer wieder die Topsegler aus aller Welt an und insgeheim über eines der höchsten Niveaus im Segelsport verfügt. Schwer zu trimmen und ständigen Adaptionsbedarf machen das Boot zu einer spannenden Regattaklasse. Dies zeigt sich auch – trotz des verlorenen olympischen Gedankens – mit einem dichten Netz an Regatten weltweit mit absoluter Top-Besetzung. So segelten in den letzten Jahrzehnten neben Dennis Conner, Russell Coutts, Paul Elvstrøm, Mark Reynolds, Torben Grael, Iain Percy, Robert Scheid oder Ben Ainslie alle Top-Segler ebenso in der Starklasse.

Video von Rolf Weber

Jetzt mit deinem Social-Media Account teilen!