Der sechste Wettkampftag bei den Segel-Weltmeisterschaft vor Den Haag (NED) begann witterungsbedingt verspätet, erst am frühen Nachmittag – als der Wind auffrischte – konnten die ersten Wettfahrten durchgeführt werden. Am Ende des Tages bilanzierte der Yacht Club Bregenz zwei Olympia-Quotenplätze für Paris 2024 erfolgreich.
Lara Vadlau und Lukas Mähr fixierten das Nationenticket in der 470er-Klasse. Am Schlusstag der Goldflotte ließ das Duo nichts anbrennen und brachte sich nach den Einzelergebnissen 15, fünf und zwölf auch in Lauerstellung auf eine WM-Medaille. Vor dem abschließenden Medal-Race am Donnerstag rangieren Vadlau/Mähr an vierter Position, nur drei Punkte beträgt der Rückstand auf den zweiten Platz. Die japanische Paarung Keiju Okada und Miho Yoshioka steht bereits vor dem abschließenden Rennen als Weltmeister fest.
Ich bin unfassbar glücklich. Uns ist beiden ein großer Stein vom Herzen gefallen. Es war heute nicht einfach, alles hätte passieren können. Wir haben die Nerven behalten, sind klug gefahren – deswegen sind wir unglaublich happy. Morgen heißt es: Volle Attacke. Wir haben nichts mehr zu verlieren. Es ist eine perfekte Ausgangsposition. Es gilt nochmal eine Top-Leistung abzurufen und die Bremsen zu lösen – weil jetzt können wir volles Risiko gehen und darauf freuen wir uns beide, sagt Lara Vadlau.
In der 49er-Goldflotte fixierten Benjamin Bildstein und David Hussl ein weiteres Nationenticket für die Olympischen Spiele 2024 für den Österreichischen Segel-Verband. Nachdem das Duo vom Yacht Club Bregenz den Schlusstag der Final-Series mit zwei 20. Plätzen eröffnete, war der Quotenplatz um drei Punkte entfernt – erst mit einem fulminanten letzten Rennen bescherten die beiden 31-Jährigen Österreich ein zweites Nationenticket. „In den ersten beiden Wettfahrten ist es uns nicht leicht von der Hand gegangen. Wir haben eigentlich nach der Zieldurchfahrt im zweiten Rennen schon gedacht, es sei vorbei. Dann sind wir zum Trainerboot gekommen, und wir haben die Info bekommen, dass es noch sehr knapp ist – weil auch unsere direkten Konkurrenten keine guten Wettfahrten hatten.
Wir wussten dann, dass wir im letzten Race einen guten Start brauchen – und das ist uns gelungen. Die Erleichterung war dann groß, skizziert Vorschoter David Hussl. Mit Rang zwölf im Gesamtklassement verpasste das Duo aber den Einzug ins Medal-Race. Es ist natürlich sehr toll, dass wir das geschafft haben – das Nationenticket zu holen, war unser großes Ziel. Es waren viele gute Momente dabei in dieser Woche, wir haben uns im Vergleich zur bisherigen Saison weiterentwickelt. Aber es gibt noch die eine oder andere ‚Baustelle‘, die es unbedingt zu beheben gilt, blickt Steuermann Benjamin Bildstein bereits auf die nächsten Events in dieser Saison.