Sonnenschein, Erfolge und gute Laune im Sunshine State | © Tobias Stoerkle 

Mit Podestplatz ins Jahr 2019

Am 8. Jänner machten wir uns schon fast traditionell – zum 7. Mal in Folge – auf nach Miami. Das erste Highlight der Miami-Zeit stellte die Skiff-Midwinter-Regatta dar. Heuer nutzte fast die gesamte Weltspitze diese Regatta, um sich nach den individuellen Wintertrainings optimal auf den Weltcup vorzubereiten. Wir nutzten die Gelegenheit auch dazu, neue Segel in Wettkampfsituationen auszuprobieren. Um ganz vorne mitzufahren ist es essentiell, dass unser Material 100 % passt. Ein neues Segel ist zwar immer schön, aber nur mit Glück finden wir auf Anhieb ein perfektes Segel. Mit viel Feingefühl können wir am Wasser mittlerweile sehr gut spüren, ob das Segel Potential birgt. Leider ist es aufgrund der Onedesign-Regel (es gibt nur einen Hersteller und einen Schnitt) nicht erlaubt, Segel vorab zu vermessen und auszuwählen. Daher kaufen wir immer mehrere Sätze und hoffen, dass ein guter dabei ist.

Wir setzten ein neues Segel, das bei leichtem Wind vielversprechend wirkte. Der zweite Tag begrüßte uns jedoch mit Böen von mehr als 25 Knoten. Leider mussten wir sehr schnell feststellen, dass dieses Segel bei diesen rauen Bedingungen komplett unbrauchbar ist. In diesem Fall flatterte das Achterliek und zerstört somit eine saubere Strömung.
Trotzdem retteten wir uns mit einer guten Technik und ohne Kenterung durch den Tag. Mit zwei Wettfahrtssiegen am finalen Tag sicherten wir uns den erfreulichen 2. Gesamtrang.
 

High Performance Stau am Wasser | © UltimateSailing 

Spannender Weltcup Miami

Der Weltcup versprach im Vorfeld bereits einige interessante neue Aspekte, da aus Kostengründen die maximale Teilnehmerzahl erhöht und trotzdem keine Flottentrennung (Qualifikation in Gruppen – ca. 30 Boote – und Finalrunden in Gold, Silber und Bronzeflotte) vorgenommen wurde. Somit starteten 42 Teams aus über 20 Nationen gleichzeitig an einer Linie. Es galt also bereits vorab eine Strategie zu finden, mit der wir dieser speziellen Herausforderung entgegentreten konnten.
Eine übervolle Startlinie resultierte in etlichen allgemeinen Frühstarts. Außerdem musste man sich den Platz an der Startlinie schon 10 Minuten vor dem eigentlichen Startsignal erkämpfen und verteidigen. Erst nach 3 Tagen und sehr intensiven Analysen mit unserem Trainer und Sportpsychologen fanden wir eine funktionierende Strategie, um die Starts zu meistern.
Mit guter Bootsgeschwindigkeit und Taktik konnten wir uns immer wieder in das erste Drittel nach vorne kämpfen und damit in Schlagweite zum Medalrace der Top-10 bleiben.
Als am 4. Tag dann endlich die Starts wie gewünscht klappten, konnten wir uns mit einem Wettfahrtsieg und einem weiteren sehr guten Ergebnis endgültig für das Medalrace qualifizieren. Nicht nur die Platzierungen an diesem Tag, sondern auch die Bestätigung unter Druck die richtigen Antworten zu finden, stimmte uns positiv. Im Medalrace verteidigten wir durch einen soliden 4. Platz den sechsten Gesamtrang.

Mit voller Geschwindigkeit zurück in die Top 5 | © CandidateSailingTeam

Zurück in den Top 5 der Weltrangliste!

Die letzten Jahre waren mitunter auch hart. Etliche Steine am Weg zu unserem Ziel mussten mühevoll ausgeräumt werden. Das spülte uns auch in der Weltrangliste weit nach hinten. Obwohl wir bei all unseren Wettkämpfen, mit Ausnahme einer total verpatzen WM in Aarhus, immer unter den Top-10 landeten, fehlten uns schlichtweg ausreichend Ergebnisse, um vorne mitzumischen. Nach dem Miami-Weltcup sind wir jetzt wieder auf den 5. Platz vorgerückt.
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt aber nicht. Direkt im Anschluss an Miami sind wir wieder nach Buenos Aires geflogen. Wir trainieren hier noch einmal intensiv mit Yago und Klaus Lange (Argentinien). Die Erkenntnisse aus Miami werden in das Trainingsprogamm eingearbeitet und es wird auch an einigen Tricks fürs Wettsegeln gefeilscht. Wir wollen etwa das Umschalten von Höhesegeln auf Speedmodus verfeinern und Manöver unter Stresssituationen noch sicherer und sauberer segeln.
Der argentinische Sommer ist heiß! Täglich Temperaturen deutlich über 30 Grad, selbst das Wasser im Rio della Plata ist mit kühlen 28 Grad keine Abkühlung. Unser gemeinsamer (Benjamin, David und Trainer Ivan) Wasserverbrauch (mit Mineralstoffen) für eine vierstündige Trainingseinheit liegt bei knappen 10 Litern. Außerdem machen wir uns auch Gedanken, wie wir langfristig damit umgehen können, denn für die Periode der Olympischen Spiele in Japan im Juli und August erwarten wir sogar noch extremere Bedingungen.
 

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