Am Freitag, dem 1. Dezember, machten wir – Skipper Thomas Hofer, Amon Vogel, Jan Walter und ich, Volkmar Ritter – uns vom Yacht Club Bregenz aus auf den Weg nach Konstanz. Trotz Nieselregen und niedriger Temperaturen war die Stimmung ausgezeichnet. Zum Mittag wärmte Thomas das mitgebrachte Gulasch seiner Schwiegermutter und bereitete Glühwein zu, beides schmeckte hervorragend. Die Zeit verging im Flug, und um 16:30 Uhr erreichten wir den bereits gut gefüllten Hafen von Konstanz. Dort wurden viele Schiffe zu Wasser gelassen, um sie speziell für die Regatta nochmals aufzutakeln. Nach dem Abendessen besuchten wir den Christkindlmarkt und genossen die live Musik bei der Regatta Party im Hafengelände. Auf dem Rückweg zum Schiff war das Schneetreiben schon in vollem Gange.

Am nächsten Morgen fanden wir sodann auch eine etwa 20 cm hohe Schneeschicht auf dem Deck vor – die Regatta machte ihrem Namen alle Ehre. Nach dem Frühstück und Schnee schaufeln starteten wir gegen Mittag zur Regatta, die am Eichhorn gegen den Wind in Richtung Konstanz begann. Nach der ersten Tonne entschieden wir, wegen des extrem rutschigen Decks auf das Setzen des Spinnakers zu verzichten und segelten unter Schmetterling Richtung Bottighofen. Dort rundeten wir die Tonne zusammen mit vielen anderen Booten und erreichten zügig das Ziel am Eichhorn. Unser weihnachtlich geschmückter Christbaum am Heck erregte viel Aufmerksamkeit.

Direkt nach der Regatta traten wir die Heimreise nach Fußach ins Winterlager an und planten, gegen 18 Uhr dort anzukommen. Bei Altnau vernahmen wir plötzlich ein ungewöhnliches, schleifendes Geräusch. Eine Überprüfung von Motor, Getriebe und Antriebswelle zeigte jedoch nichts Auffälliges. Unsicher, ob wir unter Maschine weiterfahren sollten, hissten wir die Segel und besprachen das weitere Vorgehen. Wir entschieden uns, bis zum Rheinkanal zu segeln und dann, wenn möglich, unter Maschine nach Fußach zu fahren. Glücklicherweise unterstützte uns der Wind aus nördlichen Richtungen, sodass wir durchgehend mit einer Geschwindigkeit von 3,5 bis 6,5 Knoten segeln konnten. Trotz Kälte und anhaltendem Schneefall war die Fahrt durch einen Turnus am Steuer erträglich. Bei Dunkelheit und sehr schlechter Sicht navigierten wir mithilfe meiner Navionics-App in Richtung Rheindamm und fragten uns, wie dies früher ohne solche Hilfsmittel möglich war. Nach dem Einholen des Großsegels entschieden wir, lieber weiter nach Bregenz zu segeln, anstatt mit unsicherer Maschine und nur App-Navigation nach Fußach zu fahren. Um 18:30 Uhr starteten wir den Motor und fuhren in den Hafen des Yacht Clubs ein, wo wir erleichtert festmachten. Das Anlegerbier ließen wir aus, beschlossen aber, es bei wärmerem Wetter in kurzen Hosen nachzuholen – eine deutlich angenehmere Art des Segelns, da waren wir uns einig.

Übrigens erreichten wir bei der Regatta den 17. Platz von 36 Schiffen, die in unserer Gruppe (YST 99-106) ins Ziel kamen.

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