Christoph Emerich: Gedicht zur Verleihung der Goldenen Ehrennadel

Seine Gedanken anlässlich der Ehrung zu seiner 40jährigen Mitgliedschaft hat Christoph Emerich in eine unterhaltsame Gedichtform gebracht. Unser neuer „Club-Goethe“ hat sich da einiges einfallen lassen und keine Dichtermühen gescheut, es lohnt sich zu lesen….
Gehör ich jetzt zum Yachtclub Adel
Weil ich bekam die Ehrennadel
Warum mir dieses widerfährt
Warum ich wurde heut geehrt?
Ist’s nicht nur Zeichen, der ist alt
Er, man sich denkt, dankt ab schon bald
Denn meine Leistung im Verein
War nicht sehr groß, nein eher klein
Die Zeit verging im Flug, im Nu
Ich 40 Jahr gehör dazu
Und gerne dass hier niederschreib‘
Es war der schönste Zeitvertreib
Weil, wenn frische Winde wehen
Weiße Segel auf sich blähen
Und das Boot nach Lee sich krängt
Und die Sonn‘ vom Himmel sengt
Du alles lässt am Land zurück
Und du spürst, man nennst auch Glück
Und die Gischt, sie spritzt an Deck
Dass du einfach bist mal weg
Die Sonn`im Westen dann versinkt
Eine Sturmwarnung sie blinkt
Auch die Windsbraut heftig pfeift
Da man langsam es begreift
Maßnahmen man sollte treffen
Vielleicht ein bißchen auch mal reffen
Nicht Vollzeug fahren bis zum Schluß
Sogar das Schiff verlassen muß
Manchmal dieses kann passieren
Kommt eher vor beim regattieren
Und im weißen Wellenschaum
Wurd ausgeträumt schon mancher Traum
Es gibt auch noch die ältern Herrn
Und ich glaube die haben`s gern
Wenn auf einen Törn sie gehen
Dass nur sanfte Winde wehen
Schauen rauf sie dann zum Segel
Spüren’s noch den Alko-Pegel
Und sicherlich es ist kein Schmäh
Da schwankt es noch bei ruhigster See
Den Shantychor kaum singen lässt
Nicht einmal beim Hafenfest
Denn ich genauso schön es fänd
Sie sängen statt der Girly-Band
Ein bißchen wirklich ich mich scheute
Für mich die Ehrung hier und heute
Da gibt’s doch Männer wirklich wahr
Die buckeln fast das ganze Jahr
Hecken schneiden, Rasen mähen
Stets auch nach dem Rechten sehen
Schnell zum Steg hinuntereilen
Liegeplätze zu verteilen
Und alles schon seit vielen Jahren
Kran bedienen, Traktor fahren
Immer ruhig sein und begreifen
Dass keine Luft im Trailerreifen
Dass ein Rad sogar blockiert
Weil jahrelang nicht mehr geschmiert
Und sich doch viel leichter tät
Läg unterm Kiel ein dickes Brett
Leinen alt und schon zerschlissen
Das Persenning halb zerrissen
Kein Fender wurde angebracht
Nie der Kerl hat mitgemacht
Und jetzt wird der sogar geehrt
Wenn Du mich frägst, dass ist verkehrt
Nur weil der mal vierzig Jahr
Vielleicht Beitragszahler war
Seid nicht so streng und nehmst nit krumm
Wenn nächstes Jahr i wieder kumm
Und voll Stolz ich’s werde wagen
Am Revers die Nadel tragen
Euch allen Dank, mich hats gefreut
Diese Ehrung hier und heut
Wünsch allen kommt stets gut ans Ziel
Und eine Handbreit Wasser unterm Kiel

Jetzt mit deinem Social-Media Account teilen!