Foto: © David Pichler

Miami 2018: Rückstand aufholen!

Wie jedes Jahr wurde der Weltcupreigen in Miami, Florida, eröffnet. In den ersten paar Tagen war Akklimatisierung angesagt: wir verzollten unseren Container, luden das Boot aus und fanden uns langsam wieder zurück – waren wir doch mehr als ein halbes Jahr nicht in der Lage, gemeinsam zu trainieren. Bei den ersten Trainingstagen galt es wieder bestmöglich zurückzufinden und in langen Wassereinheiten an den Basics (Technik, Gefühl und Crew-Abstimmung) zu arbeiten. Die erste Regatta stand nach nur fünf Trainingstagen an: wir starteten bei leichten und drehenden Winden mit zwei Wettfahrtssiegen großartig in die Serie. Bei zunehmendem Wind spüren wir aber den Trainingsrückstand. Dass es am Ende für Bronze reichte, war sehr erfreulich, aber es war uns auch bewusst, dass noch viel Arbeit ansteht.

Nach einer weiteren turbulenten Woche stand der erste Weltcup im neuen Jahr vor der Tür.
Eine Erkenntnis aus der ersten Regatta war, dass von den drei Segelsätzen keiner zu unserem aktuellen Fahrstil passte. Kurzfristig trafen wir die Entscheidung, neue Segel zu besorgen, was durch eine Lieferverspätung viel Nervenstärke erforderte. Es blieb uns daher keine Zeit das Segel zu testen und Trimm-Einstellungen im Vorfeld auszuarbeiten.
An den ersten beiden Tagen kamen wir mit den schwachen, drehenden Winden und Strömungen gut zurecht. Der dritte Tag brachte Wind bis zu 25 Knoten, hohe Wellen und ein Regattafeld weit weg vom Land. Bootsspeed und Taktik war gut, das Bootshandling ließ durch Trainingsrückstand zu wünschen übrig. Einige Überschläge und Kenterungen führten zu Materialbrüchen, die uns das Leben nochmal erschwerten. Provisorische Reparaturen, schwimmend am gekenterten Boot, kosteten viel Kraft und Energie. Da am darauffolgenden Tag wegen zu viel Wind nicht gesegelt wurde, konnten wir die Zeit gut zum Regenerieren nutzen.
Im finalen Medalrace war unsere Starkwind Performance bereits deutlich besser und wir kämpften um den Wettfahrtssieg. Ein sehr knapper Frühstart ließ das Rennen zwar aus der Wertung fallen, was aufgrund der großen Punkteabstände für die Gesamtwertung jedoch keine Auswirkungen hatte. Hier habt ihr die Möglichkeit das Medalrace nachzuschauen.
Fazit: Nach mehr als sechs Monaten Segelpause ein Top-Fünf-Resultat beim Weltcup zu erzielen, erfüllt uns mit Stolz, Freude und Dankbarkeit. Es ist sehr aufbauend für die Zukunft, dass wir ein paar Mankos in anderen Bereichen kompensieren konnten. Wir sind motiviert und haben viel Spaß an der Arbeit!
 

Buenos Aires: neue Trainingspartnerschaft

Direkt im Anschluss reisten wir weiter in den Süden Richtung Argentinien, genauer gesagt nach Buenos Aires. Hier wollen wir zusammen mit den beiden Lange-Brüdern Yago und Klaus eine Trainingsgemeinschaft aufbauen. Die Segelbedingungen sind bislang perfekt. Temperaturen von über 30 Grad und guter Wind sind perfekt für intensive Segeleinheiten, inklusive Siesta. Die beiden Lange-Brüder (deren Vater Santiago Lange letztes Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Gold im Nacra gewonnen hat und bei sechs Olympiateilnahmen insgesamt schon 3 Medaillen holte) stellten bereits bei den Olympischen Spielen einen Partner auf Augenhöhe dar. In gewissen Aspekten haben sie eine andere Herangehensweise und verfügen über einen sehr guten Bootsspeed, von dem wir hoffentlich profitieren werden. Als Ziel ist ganz klar, dass wir den Trainings- und Fitnessrückstand so schnell wie möglich aufholen.
Aktuelle Infos gibt’s natürlich wie immer direkt über unsere Facebook-Seite.
 

Jetzt mit deinem Social-Media Account teilen!