Abtauchen in den Bodensee
Stammtischrunde Frühjahr 2017 abgeschlossen

27.04.2017 (rf)  Beim Ausflug am 6. April unter den Bodensee-Wasserspiegel sind anfänglich die Helfer bei der Einrichtung der Präsentation auf den Groß-Bildschirm ins Schwimmen und Schwitzen gekommen. Auch nach einer Dreiviertelstunde Hektik konnten die fast 30 Anwesenden immer noch nichts sehen. Cool blieb die Gastvortragende Mirijam Hefel. Mit Gelassenheit und Ruhe, wie bei einem kniffligen Tauchgang, geleitete sie die Anwesenden auch ohne große Bildunterstützung in die Tiefe des Schwäbischen Meers.
Ziel war die gesunkene „Jura“ vor Bottighofen, wo der Raddampfer nun schon seit knapp 150 Jahren auf zirka 40 Meter Tiefe liegt. Zuerst machte Mirijam die Anwesenden mit dem Unglücksschiff „Jura“ sowie mit dem „Versenker“, die „Stadt Zürich“, vertraut. An einem nebligen Tag im Februar 1864 rammte die „Stadt Zürich“ die „Jura“, welche innerhalb weniger Minuten sank. Dabei starb der Mann im Ausguck, einem Schiffsjungen wurde der Arm abgerissen. Die Fahrgäste und der Rest der Besatzung überlebten das Unglück. Die „Stadt Zürich“ könnte man einen Zerstörer nennen, denn drei Jahre vor der „Jura“ Kollision schickte sie das Schiff „Ludwig“ auf Grund und drei Monate nach der „Jura“ Versenkung wurde noch ein drittes Schiff im Lindauer Hafen gerammt. Nachdem die Zuhörer schon mal wussten mit wem sie es zu tun hatten, ging es abwärts auf die Tauchfahrt. Dazu gab es interessante Erklärungen und Schilderungen wie so ein Tauchgang abläuft. Ein professionelles Video zur versunkenen „Jura“ vermittelte einen interessanten Eindruck wie es da unten aussieht und was die Unterwasserbesucher so erwartet. Das auf dem Kiel stehende Wrack hat einiges von früheren Such- und Tauchvorgängen abbekommen. Und mitgenommen wurden auch schon einige Teile. Trotzdem ist ein Tauchgang zu diesem Schiff immer noch eine beeindruckende Sache, so Mirijam, die vor zwei Jahren unten war. 1995 wurde das Wrack unter Denkmalschutz gestellt und nur noch kontrollierte Tauchgänge sind erlaubt. Ins Innere darf man gar nicht mehr vordringen. Im Anschluss an die Tauchreise-Schilderungen nutzte Mirijam die Gelegenheit über die Aktivitäten der Wasserrettung zu informieren, dort ist sie als Rettungstaucherin aktiv. Die Anlaufschwierigkeiten und das Fehlen der Bilder auf dem Großbildschirm waren wegen der spannenden Schilderungen ganz und gar vergessen. Die Anwesenden waren sich einig, einen schönen und interessanten Segler-Stammtisch Abend erlebt zu haben. Der große Applaus war der verdiente Dank an die Vortragende. In Zukunft, wenn wir vor Bottighofen herum kreuzen, werden wir uns gerne an den spannenden Abend und das versunkene Schiff erinnern. Mit diesem 47. Segler-Stammtisch endete die Frühjahrs-Stammtischrunde, bei der es wieder viele interessante und lehrreiche Abende gab welche die Wartezeit im Winter auf das Segeln verkürzt hatten.

 

Jetzt mit deinem Social-Media Account teilen!